Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist einer bekanntesten und auffälligsten Pilze,viele Menschen sind fasziniert von seinem Aussehen, aber die Frage bleibt:
Ist der Fliegenpilz tatsächlich giftig oder sogar tödlich?
Der Fliegenpilz enthält mehrere chemische Verbindungen, die als giftig gelten. Die Hauptbestandteile sind Muscimol und Ibotensäure. Diese Substanzen haben psychoaktive Eigenschaften und können neurologische Effekte hervorrufen. Obwohl diese Giftstoffe nicht direkt tödlich sind, können sie in hohen Dosen gefährliche Auswirkungen auf den Körper haben.
Der Gehalt an Ibotensäure in einem Fliegenpilz kann zwischen 0,5 und 1,5 % des Gesamtgewichts der Kappe liegen, was bedeutet, dass eine Kappe mit einem Gewicht von 10 bis 20 Gramm zwischen 50 und 300 Milligramm Ibotensäure enthalten kann. Muscimol ist je nach Verarbeitung des Pilzes in ähnlichen Mengen vorhanden, jedoch variiert der genaue Gehalt stark je nach Pilz und Umgebung.
Die letale Dosis von oral aufgenommenem Muscimol liegt bei Ratten bei 45 mg/kg. Die letale Dosis beim erwachsenen Menschen wird auf 1 g geschätzt. Diese Menge entspricht 100 g Fliegenpilz-Trockenmasse bzw. 1000 g frischer Fliegenpilze (ca. 10 ganze Pilze).
Im Gegensatz zu einigen anderen giftigen Pilzen, wie dem Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), ist der Fliegenpilz in der Regel nicht tödlich, wenn er in moderaten Mengen konsumiert wird. Es gibt jedoch Berichte über schwere Vergiftungen, insbesondere bei Kindern oder Menschen mit Vorerkrankungen. Die Symptome einer Vergiftung können von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Benommenheit führen.
Trotz seiner giftigen Inhaltsstoffe gibt es bis jetzt keine nachweislichen Todesfälle, die direkt durch den Verzehr von Fliegenpilzen verursacht wurden. In der medizinischen Literatur sind nur wenige dokumentierte Fälle von schweren Vergiftungen zu finden, was darauf hindeutet, dass die Gefahren, die mit dem Fliegenpilz verbunden sind, oft übertrieben dargestellt werden. Die individuelle Reaktion auf die enthaltenen toxischen Substanzen kann jedoch stark variieren, sodass einige Menschen empfindlicher auf den Pilz reagieren als andere.